Diagnose Reizdarmsyndrom – was kann ich tun um die Symptome zu verbessern?
Das Reizdarmsyndrom ist eine häufige Erkrankung, die durch Verdauungsbeschwerden, Blähungen und Durchfälle gekennzeichnet wird.
Ein Reizdarm wird nach den sogenannten Rom-Kriterien in der aktuellen 4. Fassung ( Rom IV) diagnostiiziert. Wenn die Kriterien während der letzten 3 Monate erfüllt sind und die Magen-Darm-Beschwerden in Summe seit mindestens 6 Monaten vorliegen.
Reizdarmsyndrom – das sind die Diagnosekterien:
- rezidivierende abdominelle Schmerzen, im Durchschnitt an mindestens 1 Tag / Woche und mind. 2 der folgenden Kritieren:
- Symptome in Zusammenhang mit Stuhlgang und / oder
- Veränderung der Stuhlfrequenz und / oder
- Veränderung der Form bzw. des Aussehen des Stuhls
Wenn bei Ihnen die Diagnose Reizdarmsymptom noch nicht bestätigt ist und Sie sich pimär informieren möchten, wann Sie mit Ihren Verdauungsproblemem zum Arzt sollten, lesen Sie den Artikel „Reizdarm – wann zum Arzt“
Ist das Reizdarmsyndrom eine psychische Erkrankung?
Lange Zeit war unklar, ob das Reizdarm-Syndrom eine organische (somatische) oder eine psychische Erkankung ist. In den letzten Jahren konnten durch verschiedene Studien zahlreiche Erkentnisse gewonnen werden, die im Darm Veränderungen erkennen lassen. Insofern sind sich Experten heute recht sicher, dass das Reizdarmsyndrom keine pschisch ausgelöste, sondern eine organische Erkrankung mit Ursprung im Darm ist.
Bedeutung der Darm-Hirn-Achse bei Reizdarmsyndrom
Es zeigt sich, dass die wechselseitige Beziehung der Darm-Hirn-Achse bei Reizdarm-Patienten gestört ist. Zelluläre und molekulare Veränderungen bestätigen den organischen Ursprung im Darm.
Erhöhte Durchlässigkeit der Darmwand als Ursache der Beschwerden?
Bei Reizdarm-Patienten ist im Vergleich zu gesunden Patienten die Darmwand durchlässiger als normal. Diese sogenannte erhöhte Permeabilität ist oft verbunden mit einer zusätzlich gesteigerten Sensitivität. Die Patienten „spüren“ den Darm und die Darmbewegungen bzw. Dehnungsreize stärker als andere Menschen. Jeder vierte Reizdarm-Patient hat auch eine Störung der Gallensäureverdauung.
40% der Reizdarm-Patienten haben eine veränderte Zusammensetzung des Darm-Mikrobioms
Eine vor kurzem veröffentlichte Studie zeigt, dass bei 40% der Reizdarm-Patienten Spirochäten in der Darmwand nachgewiesen wurden. Auch wurden Entzündungswege aktiviert, die bis hin zu einer charakteristischen Zellabschilferung (cell shedding) reichten. Diese Entzündungen sind allerdings aber nicht (wie bei anderen Entzündungen oft möglich) im Blut durch erhöhte Immunglobulin E Spiegel nachweisbar. Insofern besteht die Vermutung, dass beim Reizdarmsyndrom eine nicht IgE-vermittelte atypische Nahrungsmittelallergie bestehen könnte.
Therapie des Reizdarm-Syndroms: Ernährung, Aktivität, Stressverarbeitung
An therapeutischen Optionen kommen beim Reizdarm-Syndrom folgende Maßahmen in Frage:
- Sport bzw. körperliche Aktivität
- Stressbewältigungs-Strategien und Entspannungsverfahren
- Ernährungsmodifikation
- FODMAP-Diät (Verzicht auf bestimmte Lebensmittel, die Reizdarm-Symptome verstärken können)
- Probiotika